FINISSAGE

30.11.2025

Wanderausstellung des

MiQua LVR-Jüdisches Museum im archäologischen Quartier Köln

 

LESUNG

30.11.2025
14:00-16:00 Uhr
mit Pause
Kostenlos
Keine Anmeldung erforderlich

 

 

Alle Zitate aus:

 

Paul Glaser:
Die Tänzerin
von Auschwitz

 

 
Aufbauverlag

 

 
 

Roosje Glaser Foundation

Roosje Glaser Foundation Archiv

Alle Fotos © Paul Glaser

 

 
 

Die unglaubliche Lebensgeschichte einer unbeugsamen jüdischen Frau, die sich wortwörtlich durchs Leben tanzt, steht an diesem Tag im Mittelpunkt. Aufgeschrieben und 2015 als Buch erschienen, setzt der Autor Paul Glaser seiner Tante Roosje ein literarisches Denkmal, das zum Bestseller wurde.

„…Behalte es für dich. Sonst wird man es früher oder später gegen dich verwenden.“

Das beharrliche Schweigen des Vaters und sein offensichtliches Unbehagen, wenn es in Gesprächen am Familientisch um die eigene Vergangenheit und den letzten Weltkrieg ging, lässt in dem jungen Paul Glaser einen Verdacht aufkeimen. Nachdem Glaser das gut gehütetes Familiengeheimnis immer wieder beiseiteschiebt, stößt er zufällig im Vernichtungslager Auschwitz auf einen Koffer aus den Niederlanden mit seinem Namen. Die Spurensuche beginnt. Jahrelange akribische Recherche führt ihn zu unbekannten jüdischen Wurzeln und zu seiner Tante Roosje.

„…Hamstern Sie Lebensfreude. Lassen Sie Ihre Kinder tanzen, auch an dunklen Tagen…“

Roosje Glaser war eine gefeierte Tänzerin in den 1930er Jahren, die von den Niederlanden aus Europa eroberte. Ihre Karriere wurde jäh beendet, als die Nationalsozialisten im Mai 1940 die Niederlande besetzten und wenige Monate später antijüdische Verordnungen und Gesetze erließen. Doch die selbstbewusste lebenslustige Frau ließ sich weder von persönlichen Schicksalsschlägen, noch vom Arbeitsverbot der Nazis abschrecken. Sie tanzte weiter, gründete heimlich ihre eigene Tanzschule, wurde verraten, verfolgt und endete wie 100.000 andere jüdische Menschen aus den Niederlanden in den Vernichtungslagern im Osten. Dort muss Roosje tagsüber die grausamsten Arbeiten verrichten und am Abend tanzt sie für die SS. Sie tanzt um ihr Leben und wird zur Tänzerin von Ausschwitz.

„Warum nur muss man erst ausgestoßen werden, bevor man auserwählt werden kann?“

Mit viel Glück entkommt Roosje der Hölle von Ausschwitz. Mit ihrer ansteckenden Lebensfreude und dem unerschütterlichen Willen, sich nicht dem Schicksal zu ergeben, rettete sie viele Mitgefangene davor sich selbst aufzugeben oder gar dem Wahnsinn zu verfallen.

Das Vermächtnis seiner Tante hat Paul Glaser in dem Buch „Die Tänzerin von Auschwitz“ niedergeschrieben. Durch zahlreiche Lesungen, einer ihr gewidmeten Ausstellung und die Gründung der „Roosje-Glaser-Foundation“ tanzt Roosje weiter und immer weiter… Schöner, trauriger und passender könnte der Abschluss dieser Wanderausstellung: „Gesichter und Geschichten-1700 jüdisches Leben in Deutschland“ nicht sein.


VORTRAG

20.11.2025 19:30 Uhr
Dr. Hans Hesse
Der Vortrag ist kostenlos
Keine Anmeldung erforderlich

 
 

Aktuelle Ausstellung

„1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“

„Das, was ich hier mache, ist illegal“

30 Jahre stolpersteine

Als der Bildhauer Gunter Demnig am 4. Januar 1995 in Köln begann, die sogenannten Stolpersteine zu verlegen, war nicht klar, ob sie nicht am nächsten Tag wieder herausgerissen werden würden. Demnig selber sagte: „Das, was ich jetzt mache, ist illegal“. 30 Jahre später liegen weltweit über 100.000 Stolpersteine. Anlass genug für einen Rückblick sowohl auf die Anfänge des Stolperstein-Projektes als auch die Einbettung des Projektes in das Œuvre Gunter Demnigs.

Der Vortrag geht aber auch auf eine bedenkliche Entwicklung ein: Stolpersteine waren von Anfang an Ziel von Zerstörungen und Schändungen. Gegenwärtig nehmen sie allerdings zu. Mit immer aggressiveren Methoden, wie z.B. 2024 in Weimar, als mehrere Stolpersteine mit dem Schriftzug „Juden sind Täter“ beschmiert wurden.

Der Kölner Historiker Dr. Hans Hesse beschäftigt sich seit fast 20 Jahren mit dem Thema, hat neben seinen Veröffentlichungen zahlreiche Stolpersteine selber initiiert und ist Putzpate eines Stolpersteins an seinem Wohnort.

Stolpersteine in Xanten

Öffentliche Kuratorenführung durch die Ausstellung: 16.11.2025 um 11:00 Uhr



VORTRAG

21.10.2025 19:30 Uhr
Dr. Peter Glasner
Universität Bonn
Der Vortrag ist kostenlos
Keine Anmeldung erforderlich
„Xantener Vorträge“
Partner:
Universität Duisburg-Essen
StiftsArchiv Xanten
kath. Probsteigemeinde St. Viktor
Verein zur Erhaltung des Xantener Doms e.V.
Stadt Xanten,
vertreten durch SiegfriedMuseum

 
 

Aktuelle Ausstellung

„1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“

„Sendbote von deutschem Wesen“:

Die Nibelungen-Stummfilme (1924) von Fritz Lang und Thea von Harbou

Am 14. Februar 1924 wurden die beiden Stummfilme Siegfried und Kriemhilds Rache im Berliner Ufa-Palast erstmals öffentlich gezeigt: zweifellos ästhetisch wie technisch ein Höhepunkt der Filmgeschichte und zugleich Zeugnis einer Rezeptionsgeschichte, die ebenso auf das mittelalterliche Nibelungenlied wie auf Wagners Ring oder die Kunst des Jugendstils zurückgriff. Der vermeintlich deutscheste Stoff (der Nibelungen) auf der Filmleinwand wird im Vortrag auch einer ideologiekritischen Betrachtung unterzogen.

Dr. Glasner lehrt an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Nibelungenstoff; u.a. in der Alltags- und Populärkultur. 2008 kuratierten er und seine Studierenden das Ausstellungsprojekt „Nibelungen- Mythos, Kitsch und Kult“, das an drei Orten in Königswinter gezeigt wurde.


05.09.-30.11.2025

Wanderausstellung des

MiQua LVR-Jüdisches Museum im archäologischen Quartier Köln

 

BEGLEITPROGRAMM

16.09.2025 18:00 Uhr
VORTRAG
Dr. Christiane Twiehaus
„Jüdisches Leben
in Deutschland
Von Konstantin
bis Supermann“
VORTRAG
21.10.2025 19:30 Uhr
Dr. Peter Glasner
„Sendbote von
deutschem Wesen“
Nibelungenstummfilme
von Fritz Lang (1924)
VORTRAG
20.11.2025 19:30 Uhr
Dr. Hans Hesse
„Das, was ich jetzt
mache, ist illegal“
30 Jahre Stolpersteine
Alle Vorträge kostenlos
Keine Anmeldung erforderlich

 
 

ÖFFENTLICHE
FÜHRUNGEN
26.10.2025
16.11.2025
11:00 -12:00 Uhr
Kostenlos
Keine Anmeldung erforderlich

 
 

UNSERE LEIHGEBER
Privatsammlung
Amrei Hoischen &
Ralf.G. Stefan

https://niederrheinmuseum-wesel.lvr.de/index.html

Museum Burg Linn

Begleitprogramm Auswahl

 
 

EINTRITT FREI vom 05.09.-30.11.2025

„Gesichter und Geschichten –
Jüdisches LEben in Deutschland“

Für drei Monate werden die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ sowie die begleitende Posterausstellung „Gesichter und Geschichten – Jüdisches Leben in Deutschland“ in Xanten zu sehen sein. Die vom Team des MiQua. LVR-Jüdischen Museums im Archäologischen Quartier Köln kuratierten Ausstellungen zeigen vom 5. September bis zum 30. November 2025 unterschiedliche Biografien und Bilder, die vom vielfältigen jüdischen Leben und von jüdischer Kultur im deutschsprachigen Raum seit der Zeit Kaiser Konstantins erzählen. Vom Auf und Ab, vom Ausgegrenzt-Sein und vom Verfolgt-Werden, aber auch vom gesellschaftlichen Miteinander, von Zusammenhalt und Zusammengehörigkeit, von Alltags- und Lebenswelten. Originalfunde des jüdischen Lebens aus Xanten und der Region werden zudem in der begleitenden Sonderausstellung im StiftsMuseum ab dem 20 September zu sehen sein. An gleich drei prominenten Orten bietet sich somit die Möglichkeit, einen einzigartigen Blick auf die Geschichte jüdischen Lebens zu werfen.

Gleich nebenan im Kriemhildsaal des SiegfriedMuseums werden diese Themen wiederaufgenommen und aus der Perspektive einzelner Menschen erzählt. Hinter jedem Gesicht steht eine eigene bewegende Geschichte, eingebettet in 1700 ebenso wechselvolle Jahre Jüdischen Lebens in Deutschland. Ausgewählte Objekte und vertiefende Information ergänzen großformatige Bilder (Roll-Ups).

Die Ausstellungsorte sind fußläufig zu erreichen und befinden sich alle im ehemaligen Stiftsbezirk, genau dort, wo die Quellen zum ersten Mal von Juden in Xanten berichten: In der gegen Andersgläubige aufgeheizten Stimmung zu Beginn des ersten Kreuzzugs 1096, kam es durch Kreuzfahrer schon auf dem Weg ins Heilige Land zu blutigen Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung. Der Kölner Erzbischof (Hermann von Hochstaden) ließ Mitglieder der wohlhabenden Kölner Gemeinde an den Niederrhein, u.a. nach Xanten, evakuieren. Doch selbst die stark befestigte Bischhofsburg bot keinen Schutz gegen fanatische Kreuzfahrer und aufgewiegelte Einheimische. Die Juden entzogen sich durch gemeinsamen Selbstmord der Zwangstaufe. Die Bischofsburg stand exakt dort, wo sich heute der Kriemhildsaal des SiegfriedMuseums befindet.

ALLES AUF EINEN BLICK:

„1700 Jahre Jüdisches Leben“ -XANTEN


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