Kuratorenführung
16.11.2025
11.00-12:00 Uhr
Aktuelle Ausstellung
„1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“
„1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“
Am 14. Februar 1924 wurden die beiden Stummfilme Siegfried und Kriemhilds Rache im Berliner Ufa-Palast erstmals öffentlich gezeigt: zweifellos ästhetisch wie technisch ein Höhepunkt der Filmgeschichte und zugleich Zeugnis einer Rezeptionsgeschichte, die ebenso auf das mittelalterliche Nibelungenlied wie auf Wagners Ring oder die Kunst des Jugendstils zurückgriff. Der vermeintlich deutscheste Stoff (der Nibelungen) auf der Filmleinwand wird im Vortrag auch einer ideologiekritischen Betrachtung unterzogen.
Dr. Glasner lehrt an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Nibelungenstoff; u.a. in der Alltags- und Populärkultur. 2008 kuratierten er und seine Studierenden das Ausstellungsprojekt „Nibelungen- Mythos, Kitsch und Kult“, das an drei Orten in Königswinter gezeigt wurde.
MiQua LVR-Jüdisches Museum im archäologischen Quartier Köln
https://niederrheinmuseum-wesel.lvr.de/index.html
Für drei Monate werden die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ sowie die begleitende Posterausstellung „Gesichter und Geschichten – Jüdisches Leben in Deutschland“ in Xanten zu sehen sein. Die vom Team des MiQua. LVR-Jüdischen Museums im Archäologischen Quartier Köln kuratierten Ausstellungen zeigen vom 5. September bis zum 30. November 2025 unterschiedliche Biografien und Bilder, die vom vielfältigen jüdischen Leben und von jüdischer Kultur im deutschsprachigen Raum seit der Zeit Kaiser Konstantins erzählen. Vom Auf und Ab, vom Ausgegrenzt-Sein und vom Verfolgt-Werden, aber auch vom gesellschaftlichen Miteinander, von Zusammenhalt und Zusammengehörigkeit, von Alltags- und Lebenswelten. Originalfunde des jüdischen Lebens aus Xanten und der Region werden zudem in der begleitenden Sonderausstellung im StiftsMuseum ab dem 20 September zu sehen sein. An gleich drei prominenten Orten bietet sich somit die Möglichkeit, einen einzigartigen Blick auf die Geschichte jüdischen Lebens zu werfen.
Gleich nebenan im Kriemhildsaal des SiegfriedMuseums werden diese Themen wiederaufgenommen und aus der Perspektive einzelner Menschen erzählt. Hinter jedem Gesicht steht eine eigene bewegende Geschichte, eingebettet in 1700 ebenso wechselvolle Jahre Jüdischen Lebens in Deutschland. Ausgewählte Objekte und vertiefende Information ergänzen großformatige Bilder (Roll-Ups).
Die Ausstellungsorte sind fußläufig zu erreichen und befinden sich alle im ehemaligen Stiftsbezirk, genau dort, wo die Quellen zum ersten Mal von Juden in Xanten berichten: In der gegen Andersgläubige aufgeheizten Stimmung zu Beginn des ersten Kreuzzugs 1096, kam es durch Kreuzfahrer schon auf dem Weg ins Heilige Land zu blutigen Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung. Der Kölner Erzbischof (Hermann von Hochstaden) ließ Mitglieder der wohlhabenden Kölner Gemeinde an den Niederrhein, u.a. nach Xanten, evakuieren. Doch selbst die stark befestigte Bischhofsburg bot keinen Schutz gegen fanatische Kreuzfahrer und aufgewiegelte Einheimische. Die Juden entzogen sich durch gemeinsamen Selbstmord der Zwangstaufe. Die Bischofsburg stand exakt dort, wo sich heute der Kriemhildsaal des SiegfriedMuseums befindet.
ALLES AUF EINEN BLICK:
Die Nibelungen im Kinder-und Jugendbuch
Vor zwei Jahren erschien in der Reihe „SAGEN FÜR KINDER“ im Kindermann Verlag Berlin „Siegfried. Der Drachentöter“. Eine Neuerzählung des „Gehörnten Siegfrieds“ nach Gustav Schwab von Anna Kindermann mit zauberhaften Illustrationen von Lena Winkel. Der Kindermann Verlag steht für hochwertige Kinderbücher und Klassiker der Weltliteratur in neuem kindgerechten Gewand: „Die Kinder sollen sich Literaturklassikern spielerisch und unvoreingenommen nähern können“, so die Philosophie des Verlages, „…deswegen bieten unsere modernen Neuerzählungen mit künstlerischen Illustrationen, die die unvergesslichen Figuren und Geschichten bei jeder Lektüre neu zum Leben erwecken, bereits jungen LeserInnen einen leichten Zugang zur Weltliteratur…“

© KINDERMANN VERLAG Die Legende
kindermann-siegfried-leseprobe
Bereits 2021 erschien im Pagina-Verlag „Jung-Siegfried“ in frechen Reimen neu erdichtet von Günter Frorath, mit ebenso frechen und witzigen Illustrationen von Jürgen Pankarz. Das Buch wurde in einer eigenen Ausstellung im SiegfriedMuseum vorgestellt und gehört zum festen Museumsinventar: „Ein Bilderlesebuch für ausgeschlafene Kinder, das die Großen vielleicht einmal ausleihen dürfen“, heißt es auf dem Klappentext und schnell ist klar: „…hier ist kein Platz für verstaubte Deutschtümelei, sondern für Abenteuer und lustige Verse…“. Mittlerweile sollte es in jedem Xantener Haushalt stehen.
Um besser in diese zauberhafte Welt eintauchen zu können, lädt die Ausstellung „Siegfried im Blätterwald“ vom 05. Juni bis zum 24. August zum Mitmachen ein und richtet sich an 5-12 Jährige und Familien. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Erwachsene Begleitpersonen zahlen den Museumseintritt von 5 €. Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Schulklassen müssen sich unbedingt bei der TIX unter info@xanten.de per Mail anmelden.
und weitere Arbeiten von Klaus Busch (Deggendorf),
mit Gastbeiträgen von Peter Mühlbauer (Osterhofen)
Xantener Museen begehen den Internationaler Museumstag am 18. Mai 2025
Am Sonntag, dem 18. Mai 2025, ist es wieder so weit: Weltweit öffnen Museen ihre Türen und laden unter dem Motto „Museen mit Freude entdecken“ dazu ein, Kultur in all ihren Facetten zu erleben. Auch das SiegfriedMuseum und das StiftsMuseum Xanten beteiligen sich mit einem abwechslungsreichen Programm, das kostenlos und ohne Anmeldung zugänglich ist. Nur wenige Schritte trennen die beiden Häuser – die ideale Gelegenheit, gleich zwei Museen an einem Tag zu entdecken und einen spannenden Streifzug durch Geschichte, Kunst und Humor mitten in Xanten zu unternehmen.
Letzte Gelegenheit im SiegfriedMuseum: Humorvoller Blick auf die Nibelungen
Das SiegfriedMuseum öffnet von 10 bis 17 Uhr seine Türen für alle, die das Nibelungenlied einmal mit einem Augenzwinkern erleben möchten. Nur noch an diesem Tag ist die Sonderausstellung mit den 34 Originalillustrationen von Klaus Busch zur „Boarischen Nibelungengschicht“ zu sehen. Die Werke begleiten die bairische Übertragung des Nibelungenliedes von Hans Obermaier, die mit viel Humor und Zeitbezug das bekannte Epos neu erzählt.
Zum Abschluss dieser außergewöhnlichen Ausstellung wird der Künstler Klaus Busch persönlich anwesend sein, seine Werke kommentieren und spannende Einblicke in seine Arbeitsweise geben – eine einmalige Gelegenheit, Kunst hautnah zu erleben!
StiftsMuseum Xanten: Zwischen Erinnerungskultur und kreativem Mitmachen
Das StiftsMuseum Xanten eröffnet am Museumstag seine neue Wechselausstellung „Zwischen Epidemie und Erinnerung“. Kurator Thomas Hensolt bietet um 10:30 Uhr und 12:30 Uhr Kurzführungen zur Ausstellung an.
Passend zum „freudigen“ Motto des Internationalen Museumstages stellt er von 13:30-14:00 Uhr ausgesuchte Objekte vor, bei denen komische und überraschende Geschichten im Vordergrund stehen.
Um 14:30 Uhr steht mit der Führung „Der Schatz von St. Viktor“ ein weiteres Highlight auf dem Programm: Gemeinsam mit Uschi Kleinstäuber können dabei bedeutende Kunstwerke aus Gold, Silber, Textil und Pergament entdeckt werden.
Für alle die selbst kreativ werden wollen, öffnet das StiftsMuseum von 14 bis 17 Uhr sein offenes Atelier – ideal für Familien und Einzelbesucher*innen gleichermaßen.
Eintritt frei – Kultur für alle
Alle Veranstaltungen im Rahmen des Internationalen Museumstags sind kostenlos. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen finden Interessierte auf den Webseiten der Museen oder direkt an den Museumskassen.